Referenten: Wolfgang Gehrcke, Sabine Kebir

Ilse Stöbe ... hinter deren Thron schon der Scharfrichter steht

Abendveranstaltung , 19:00–21:00 Uhr

Dass hinter ihrem „Thron schon der Scharfrichter“ stünde, sorgte sich der legendäre Chefredakteur des Berliner Tageblatts, Theodor Wolff, in seinem 1937 in der Schweiz publizierten Exilroman Die Schwimmerin über seine ehemalige Sekretärin Ilse Stöbe.

Beim Tageblatt hatte sie Rudolf Herrnstadt kennengelernt, der sie für eine Zusammenarbeit mit dem sowjetischen militärischen Nachrichtendienst gewann. Ab 1935 arbeitete sie für Schweizer und deutsche Zeitungen in Warschau, ab 1940 in der Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes. Von dort übergab sie Informationen an die sowjetische Botschaft, u. a. über die Angriffsvorbereitungen auf die Sowjetunion.

Hingerichtet wurde sie 1942, zusammen mit ihrem Informanten Rudolf von Scheliha. Weil letzterer in der BRD und Herrnstadt in der DDR verfemt war, blieb auch Ilse Stöbe vielen unbekannt. Nun erwägt das Auswärtige Amt, sie auf seine Ehrentafel der Widerstandskämpfer zu setzen.

Hans Coppi und Sabine Kebir haben darüber das Buch Ilse Stöbe: wieder im Amtim VSA-Verlag, Hamburg 2013, veröffentlicht.

Zu dieser Veranstaltung laden wir herzlich ein ins Marx Engels Zentrum Berlin (MEZ), Spielhagenstraße 13, 10585 Berlin (Charlottenburg), nahe U-Bhf Bismarckstraße und Bus 109.

Kostenbeitrag: 2 Euro / 1 Euro ermäßigt

Wolfgang Gehrcke

Ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages für die Partei DIE LINKE

Im Jahr 1961 sowohl Mitbegründer der Ostermarschbewegung als auch Eintritt in die illegale KPD. Seitdem friedenspolitisch und in linken Organisationen und Parteien (DKP, PDS, DIE LINKE) aktiv. Buchpublikationen u.a. mit Christiane Reymann zu linker Strategie, Antisemitismus-Kampagne gegen links, Afghanistan, Syrien, deutsch-russische Beziehungen.

Sabine Kebir

Kultur- und Politikwissenschaftlerin

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